Dienstag, 13. Januar 2015

Singapur - Die Stadt im Garten

Die nächsten 6 Tage verbrachte ich in Singapur, mein Eintritt in die Asiatische Welt, in der ich in den nächsten Wochen unterwegs sein werde.
Singapur ist gigantisch: luxuriöse Großstadt gekoppelt mit Exotik!

Die Maschine landete um 10.00 morgens bei bestem Wetter: 30 Grad und Sonnenschein. Ich war sofort super gelaunt, denn der Regen in Darwin tropfte schon ordentlich auf´s Gemüt. Es war zwar auch in Singapur Regenzeit, diese zeigt sich hier aber wesentlich freundlicher. Meist gibt es am Nachmittag ein paar Schauer... der Vormittag und die Abendstunden waren somit meistens safe. Entsprechend gliederte ich die Tage: morgens früh raus, um bis zum Mittag viel zu sehen, Mittagessen, dann kurz im Hostel pausieren, um dann am Nachmittag wieder aufzubrechen.

Das Schöne an Singapur ist, dass alles nah beieinander liegt. Es ist der kleinste Stadtstaat Asiens mit einer Fläche gerade einmal so groß wie Hamburg. Landgewinnung spielt für Singapur eine große Rolle. Das Erdmaterial wird dazu von den eigenen Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen und im angrenzenden Meer aufgeschüttet. Dadurch stieg die Landfläche von 580km² in den 60er Jahren auf heute 700km² und soll bis 2030 noch um etwa 100km² (auf rund 800km²) wachsen.Insgesamt leben in Singapur ca. 5.5 Millionen Menschen aus den unterschiedlichsten ethnischen Gruppen: 77% sind Chinesen, 14% Malaien, 8% Inder und ca. 1% Prozent andere. Die in Singapur am weitesten verbreiteten Religionen sind der Buddhismus mit 33%, das Christentum mit 18%, der Islam mit 15%, der Taoismus mit 11% und der Hinduismus mit 5%.
Aufgrund der begrenzten Fläche Singapurs finden sich Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander wieder...friedlich und entsprechend beeindruckend.
1963 wurde Singapur unabhängig vom Vereinigten Königreich. Lee Kuan Yew bekämpfte in seiner Amtszeit als Premierminister von 1959 bis 1990 erfolgreich die Massenarbeitslosigkeit, der Lebensstandard und Singapurs Wirtschaftskraft stiegen. Als einer der vier Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb einer Generation den Sprung vom Entwicklungsland zur Industrienation. Dieser Wohlstand ist allgegenwärtig in Singapur. Ich war überrascht von der Ordnung und Sauberkeit und gleichzeitig Ruhe, die die Stadt dadurch auf mich ausstrahlte.

Ich rannte mir die Hacken wund, denn es gibt viel zu sehen...
Ich war in Chinatown untergebracht, was direkt ans Zentrum und an die Marina Bay angrenzt. Mein Adler Luxury Hostel ließ keine Wünsche offen: coole Schlafsäle mit durch Vorhänge separierten Schlafkabinen und die Mitarbeiter waren äußert herzlich. Ok, nachdem es 3 Tage nacheinander warmes, deftiges Curry zum FRÜHSTÜCK gab, oder ähnliches...bin ich dann doch am nächsten Morgen zum Starbucks, um ein einfaches Croissant zu bestellen....
Von Chinatown aus startet ich meine Ausflüge zu Fuß, mit Bus oder Metro:
Marina Bay ist der jüngste Stadtteil von Singapur. In früheren Jahren floss der Singapore River in die Meeresbucht Marina Bay. Ab 1970 wurde diese Bucht durch Landgewinnung aufwändig umstrukturiert. Auf den neu entstandenen Flächen entstand ein Mischgebiet mit Bereichen für Gewerbe, für Wohnungen und Hotels sowie für Unterhaltung gemäß dem Slogan: "Explore, Exchange, Entertain, Singapore!"

Von der Besucherplattform des Marina Bay Sands hat man einen grandiosen Blick auf die Stadt und auf den Hafen. Zuvor habe ich mich noch mit einem Cappucino bewaffnet und auf ging´s in Nullkommanix in den 63ten Stock... Was für ein toller Blick in das neue Stadtviertel, auf den Hafen und das Meer mit gefühlt tausenden Schiffen, die bis zum Horizont reichten.
Die "Gardens by the Bay" liegen direkt hinter dem "Luxusflaggschiff" mit einer Fläche von ca. 100 Hektar. Die Gärten sind Teil der Bemühungen von Singapur: "in dem die Gartenstadt in eine Stadt im Garten umgewandelt werden soll", um die Lebensqualität weiter zu steigern. Ohnehin ist Singapur schon grün, was bei durchgehend 28-32 Grad nicht verwunderlich ist. Dennoch konnte ich an vielen Ecken in der Stadt architektonische Meisterleistungen sehen, wo einzelne Hauswände oder ganze Hochhäuser aufwändig begrünt wurden. Mal ganz abgesehen von den Gardens by the Bay:
 

Die Super Trees sind riesige Mammutbäume aus Stahl, 18 - 50 m hoch, die vielfältig bepflanzt sind. Auf einen Weg in den Kronen konnte ich den Park aus der Vogelperspektive erleben.
In der Ferne konnte ich schon die 2 Glasdome erspähen. In einem werden Pflanzenwelten unterschiedlichster Vegetationszonen der Welt gezeigt: aus mediterranen Gefilden, australischen und südamerikanischen Gegenden. Im spanischen Olivenhain steht ein über 1000 Jahre alter Olivenbaum...
Im Cloud Forest, der zweiten Halle, rauscht ein 35m hoher Wasserfall in die Tiefe, Nebel hängt in der Luft und ein kräftiger Wind weht. Nach einer Aufzugfahrt nach oben in den "Himmel" führt ein Wendelgang nach unten. Überall blüht und sprießt es: 130.000 Pflanzen, 400 Arten darunter Kaffee, Tee, Kannenpflanzen, Farne und Moose.

Natürlich war ich auch mehrmals in der Mall von Marina Bay shoppen...

Der Singapore Flyer, das mit 165m zweitgrößte Riesenrad der Welt, steht in unmittelbarer Nähe zu den Gärten und vermittelte mir in 35 Minuten einen weiteren traumhaften Blick über die Stadt und die Bay. Dahinter lag gleich der Marina Bay Street Circuit, eine Formel-1-Rennstrecke, auf der ich mich erstmal auf die Poleposition hockte.

Der botanische Garten, der bereits in den 60er Jahren gegründet wurde, war ein weiteres Highlight meiner Streifzüge, vor allem die Orchideenausstellung. Sie führt über 400 Arten an Orchideen und 2000 Hybride. Insgesamt werden 60.000 Pflanzen präsentiert, eine wahnsinnig schöne Farbenpracht.

Sowohl Chinatown als auch Little India sind zwei besondere Stadtgebiete, die einem mit Ihren jeweilen Baustilen, Lebensweisen und religiösen Stätten die kulturelle, religiöse & spirituelle Vielfalt in Singapur nahebringen. Ich tauchte jeweils in die Farbvielfalt und in die neuen Geruchswelten ein, besuchte mehrere Tempel und beobachtete mehrere Zeremonien. Es beeindruckte mich, welchen Stellenwert das geistliche Leben für die Buddhisten und Hindus einnimmt.
Zum täglichen Ritual wurde der Gang zum Obst- und Gemüsehändler meines Vertrauens in Chinatown. Jeden Tag bekam ich einen neuen "Frischgepressten" serviert, der perfekte Start in den Tag oder Nachmittag.

Nach 6 aufregenden und auch anstrengenden Stadttagen stieg ich am 11.01. wieder in den Flieger und liege nun in Südbali bei Thierry und Isabella am Pool, vertrödel die Zeit ein wenig und erwarte die Ankunft von Sven. ;o)