Sonntag, 11. Januar 2015

Tropfnass durch Darwin und Umgebung

Die nächsten 4 Tagen lernte ich alle Varianten des tropischen Regens kennen: leichter Sommerregen, Schauer, Starkregen von allen Seiten sowie monsunartige Wasserfälle. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es einmal nicht geregnet hat... Nun gut, es ist ja schwülwarm, also rein in Shorts, Regenjacke und Flip Flops und raus in die Fluten. Blöd ist, wenn man so ordentlich durchnässt im nächsten Supermarkt vorm Kühlregal steht und die Einkäufe erledigen muss oder im Bus hockt und die volle Dröhnung der Klima einem entgegendonnert. Somit gehörte ein Handtuch sowie ein Schal in den nächsten Tagen schnell zur Grundausstattung dazu. Juchuu, das nenn ich Urlaub ;o)

Das Gute an diesem Wetter ist, dass man Tagebuch schreiben oder Bücher lesen kann, die auf dem iPad ohnehin schon lang genug warteten, Organisatorisches klären kann (gähn!) und dass man sich mal wieder ausgiebig an den Herd stellen kann. Mein Hostel in Darwin hatte eine offene Küche im Gartenbereich, komplett überdacht, samt Terrassen und sanitären Anlagen. So hatte man allzeit den prasselnden Regen dabei ...fast schon romantisch, wenn nicht auch die Moskitos unter den Dächern Zuflucht gesucht hätten. Nun gut, Platz ist in der kleinsten Küche, auch damit konnte ich mich schließlich arrangieren...

2 volle Tage standen mir zur Verfügung. Am ersten Tag stand der Samstagsmarkt PARAP auf dem Programm, ein kleiner einheimischer Markt, wo Handarbeit angeboten wurde sowie leckerstes Essen. Ein Shuttle brachte mich zum Nulltarif zum Markt. Mick, der Fahrer, 65 und im Herzen 21, ließ auf Anhieb die Sonne scheinen! Er legte spontan, da ich der einzige Fahrgast um 8.30 war, eine kleine Stadtrundfahrt ein und versuchte mir, durch den Regenvorhang hindurch, seine Wahlheimat schmackhaft zu machen. Ok, wir haben schön gelacht und ein wenig konnte ich mich nun doch für diesen tropfnassen Ort erwärmen.

Am Markt angekommen, wechselte der Regen schließlich in einen leichten Sprühnebel. Was kann es Schöneres geben?! Ich verbrachte den ganzen Vormittag auf dem Markt, aß Früchte, deren Namen mir leider schon wieder entfallen sind, kaufte ein Haarband und Ha!: Ein natürliches Insektenrepellant. Ich hätte eigentlich besser wissen sollen, gegen diese Viecher hilft nur die chemische Keule, aber gut, einen Versuch war es wert... Auf dem Rückweg, mit 2 Kaffee bewaffnet, gabelte mich Mick wieder auf und es ging gut gelaunt & unterhalten zurück zum Hostel.

Für den Sonntag stand dann ein Tagesausflug nach Litchfield an. Der Nationalpark liegt 128km südlich von Darwin. Er erhielt seinen Namen vom Forschungsreisenden Frederick Henry Litchfield. Der Nationalpark ist berühmt für seine 4 Wasserfälle: Wangi Falls, Tolmer Falls, Florence Falls und Buley Rockfalls. Die ersten 3 waren passierbar. Den letzten konnten wir nicht anfahren, da die zuführenden Straßen überflutet waren... die liebe Wet Season!

Zudem ist der ca. 1500km2 Nationalpark geprägt durch Waldlandschaften mit vielen typischen Pflanzenarten wie den Eukalyptusbäumen sowie Monsun-Regenwälder in den Schluchten. Wir sahen Wallabies und Dingos und konnten Krokodile zumindest erahnen, denn ein eigentlich geplantes Schwimmen mit Schildies wurde gestrichen, da ein Salzwasserkrokodil kurz zuvor gesichtet wurde... Na gut, dann lieber nicht!

Unsere Tour führte an verschiedenen Termitenhügeln vorbei, die bis zu 6m hoch werden können. Eine Königin lebt 60 Jahre und alle 10 Jahre wächst der Hügel um 1m. Gigantisch! Wir sahen Wiesen mit Hügeln soweit das Auge reicht. Zum Schluss kehrten wir noch in eine Sumpflandschaft ein, wo wir verschiedenste Vögel beobachten konnten.

Am frühen Abend strandeten wir wieder in Darwin, dann hieß es gleich Koffer packen, denn der Shuttle zum Flieger ging 3.30 in der Nacht ...