Montag, 22. Dezember 2014

Welcome in Down Under!

Am 14.12. ging es auf nach Australien. Die nächsten 28h hieß es 2x umsteigen in Moskau und Hongkong, bis ich endlich um 23.12. um 23.30 Ortszeit in Brisbane ankam. Mutti landete ca. 1h später und wir fuhren dann via Shuttle zum YHA-Hostel, wo wir die nächsten 3 Nächte verbrachten. Nach dem Aufstehen und nach nur 1-2h Schlaf ging es erst einmal frühstücken in die benachbarte Mall im The Chelsea Bistro. Lecker, aber teuer und ein gutes Warmwerden mit den australischen Preisen: Wir werden dann doch öfter selbst den Kochlöffel schwingen.

Anne und ihre Ma kamen mit dem Mietwagen gegen 9.00 an und nachdem alle Zimmer bezogen waren, hieß es erst einmal ankommen im Pool auf dem Dach, ein wenig Sonne tanken. Der erste Tag galt dem Ankommen, wir faulenzten am Pool, kochten am Nachmittag zusammen in der Gemeinschaftsküche und anschließend ging es mit dem Cityhopper, einer kostenlosen Fähre, auf dem Brisbane River quer durch die Stadt. Ab und an fielen uns die Augen zu, grundentspannt und vom Wasser in den Schlaf geschaukelt. Gegen 19.00 ging es dann auch schon ins Bett, gut so, denn...dank Jetlag...war die Nacht um 4.30 auch schon beendet.

Am nächsten Tag ging es 70km nordwärts zum Australia Zoo, der von Steve Irwin gegründet wurde. Wir bestaunten Kangaroos, Krokodile, Wombats, Kakadus, Kondore und vieles mehr und kuschelte mit Koalas während einer Privataudienz. Im Crocoseum besuchten wir eine Krokodil-, Vogel-, Lama- und Dingovorstellung - unzählige Papageien und Kakadus flogen um unsere Köpfe und das Krokodil "verspeiste fast" den Dompteur...

Am nächsten Morgen hieß es wieder Koffer packen und es ging weiter südwärts nach Gold Coast. Auf dem Weg machten wir Rast am Pazifik beim Wellington Point. Hier war gerade Ebbe und wir wanderten auf einer riesigen Sanddüne zur King Island, einem grünen Kleinod inmitten des Pazifischen Ozeans, ca. 1,5 km von der Küste entfernt. Danach gingen wir der Lieblingsbeschäftigung der Australier nach, Picknicken im Schatten ausladender Bäume mit Blick auf den Ozean. Wir waren umringt von Ibisen und anderen indigenen Vögeln, in der Ferne sahen wir Pelikane auf einer Sanddüne spielen. 

Im Anschluss bummelten wir etwas durch die City und verweilten im Eiscafé. Mutti und ich kauften je 1 Kleid in einer kleinen süßen Boutique. Die Verkäuferin und die anderen Familienmitglieder im Laden hießen uns herzlich willkommen, wir waren begeistert von ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Weiter ging´s nach Gold Coast. Unser Apartment war in den Burleigh Heads im 14. Stock mit einem wahnsinnigen Ausblick auf den Strand und die Skyline der Wolkenkratzer von Surfers Paradies im Hintergrund. Am nächsten Morgen stürzten wir uns in die Wellen und schluckten
literweise Pazifikwasser - ein Heidenspaß, vor allem da unser Apartment Wasserboards bereithielt. Abends ging es dann noch ins Zentrum, wo wir die Promenade entlang schlenderten und später noch ein halbes Hähnchen verdrückten. Die Flügel blieben uns fast im Halse stecken, als unweit von uns eine Lampe explodierte. Die Druckwelle und Splitter reichten meterweit und der ein oder andere von uns sah sich schon im Mittelpunkt eines Anschlages. Nach einigen Minuten beruhigte sich die Lage, die Security ordnete das Geschehen in Kürze.

Tags drauf führte uns eine guided Tour zuerst in die Tamborine Mountains (600m), wo wir durch einen jungen Regenwald zu einem kleinen Wasserfall wanderten. Giftige Pflanzen, wie der Stinning Tree, wurden uns erläutert und Bauten von Spinnen gezeigt. Vorab kehrten wir im Old Church Café ein bei leckeres Scoons mit hausgemachter Rhabarbermarmelade und Sahne. Weiter ging es mit dem 4-Wheeler-Bus die fire routes (sogenannten Feuerstraßen, die überall in den Bergen zu finden sind und dem schnellen Löschen von Bränden dienen) entlang zum Gipfel der Green Mountains (1000m) im Lamington National Park. Zwischendurch hielten wir auf einer Farm inmitten der Berge, wo das Barbecue servierte wurde. Es gab lecker Fisch mit Salaten und Früchten zum Nachtisch. Wir versuchten uns im Nachgang im Boomerang-Werfen auf der Wiese hinterm Haus. Es lief ganz gut, denn kein Boomerang landete im dahinter angrenzenden Fluss, in dem man auch baden konnte. Kleine Wasserschildkröten und Aale hatten dort ihr Zuhause.

Auf den Green Mountains angekommen, erwartete uns wieder eine kleine Wanderung durch den älteren Urwald. Hier waren die Gummibäume entsprechend größer. Wir liefen über schwankende Hängebrücken durch die Baumkronen und beobachteten Rain Forrest Gardener (eine Art Rebhuhn) bei ihrer Arbeit. Sie "harken" mit ihren Krallen den Waldboden und ermöglichen so das Nachwachsen kleiner Pflanzenkeimlinge. Im Nachhinein hatten wir unseren Spaß beim Papageienfüttern (Rosella & King Parrots). Mit Vogelfutter lockten wir unzählige Papageien an, die uns aus den Händen fraßen und auf unseren Schultern, Armen und Köpfen umherspazierten.
Dann ging es wieder die Serpentinen zurück zur Küste. Zurück im Apartment gingen unsere Mütter nochmals schwimmen, Anne und ich die nächsten Tage
organisierten.

Am 21.12. flogen wir dann von Brisbane nach Alice Springs ins Outback. Nach 3h Flugzeit und 30-minütiger Zeitverschiebung landeten wir bei heißen 40°C...Hui!...an die wir uns langsam gewöhnen mussten. Am besten geht das natürlich im Pool! Etwas erfrischt machten wir uns auf zum Botanischen Garten, der unweit vom Hotel lag. Hier wurden die Pflanzen aus einem Umkreis von 500km angepflanzt. Zurück in die Stadt wählten wir den Weg durch das ausgetrocknete Flussbett des Todd Rivers...in der Ferne saßen Aborigines im Schatten der Eukalyptusbäume. Wir kehrten im Montes ein, einer coolen Bar im Schatten riesiger Bäume, Wasserzerstäuber sorgten für etwas Abkühlung. Wir aßen Kangaroo-Burger und tranken Bier und Cider. Die erste Nacht im Outback war heiß bei 30°C. Dank Klimaanlage war es zu ertragen. Ich bin schon gespannt, wie die nächsten Nächte im Zelt werden während unserer 3-tägigen Tour im Outback, die morgen startet ...hui ;o)

Donnerstag, 13. November 2014

Buenos Aires: Tango meets club-house

Die letzten 6 Tage standen ganz im Zeichen von Tango, Clubbing, guten Steaks, leckeren Weinen und Socializing bis in die Morgenstunden. Wir waren im brodelnden Microcenter von BA untergebracht im Milhouse-Hostel direkt an der Avenida de Mayo, die den Plaza del Congreso mit dem Plaza del Mayo verbindet. Unsere stylische Unterkunft ist Anziehungspunkt für viele Backpacker. Wir trafen auch wieder auf Louise aus UK, die nach Atacama erst eine andere Reiseroute einschlug. Zudem schloss sich uns Graham aus Australien an. Zu sechst stürzten wir uns ins Nachtleben von BA. 
 




Nach dem ersten grandiosen Steak im Siga la Vaca gab es ein kleines Warm-up im Hostel, anschließend zogen Anne und ich in die Nacht hinaus. Zusammen mit einer Horde Iren stürmten wir das Blue in BA und tanzten durch, bis die Sonne aufging.
Der nächste Tag startete entsprechend spät, wir schlenderten durch die Straßen vom Zentrum und gingen ein wenig Shoppen. Abschließend gab es noch einen Burger und dann ging es früh ins Bett, denn die vorherige Nacht forderte ihren Tribut.



Am nächsten Morgen machten wir uns mit dem Bus auf zum Cementario la Recoleta im gleichnamigen Stadtteil. Es ist die Ruhestätte zahlreicher wohlhabender und prominenter Einwohner von BA - über Präsidenten, Profisportler, Wissenschaftler, Schauspieler bis hin zu Eva Perón (Evita). 
Prächtige Mausoleen künden hier vom Ruhm und Reichtum der Verstorbenen. 







Weiterhin besuchten wir den Handwerkermarkt vor den Toren des Cementarios. Am Abend ging es dann wieder zu sechst ins Siga la Vaca.

Am Morgen des 2.11. hieß es Abschied nehmen. Dani verließ uns nach 3,5 Wochen. Große Trauer! Und wir mussten das Hostel wechseln...Es ging eine Straße weiter ins zweite Milhouse, das ebenso schön wie auch belebt war.



Die nächsten 2 Tage sollte es leider durchregnen... Wuppertaler Feeling in BA...Na Super! Via Metro ging es zum Congress und zum Theatro de Colón, dem zweitgrößten Theater auf der Südhalbkugel nach dem Opernhaus in Sydney. Wir trödelten zum Präsidentenpalast und zum Obelisken, dem Wahrzeichen von BA. Er wurde 1936 anlässlich des Stadtgründungsjubiläums errichtet.







Am Abend des 03.11. schauten wir uns eine Tango-Veranstaltung im Tortoni an, dem ältesten Café in Argentinien (1858). Bereits am Nachmittag gönnten wir uns hier eine kleine Pause...








Am 04.11. kam dann endlich wieder die Sonne raus. Anne und Anna zog es nach La Boca, eines der bekanntesten Stadtviertel in BA. Im 19 Jh. entstand es durch italienische Einwanderer. La Boca ist bekannt durch seine bunten Häuser, die aus den Blechen abgewrackter Schiffe erbaut und mit Schiffslack bunt bemalt wurden.

Ich marschierte mit Graham zum Hafen - Puerto Madero - und zum angrenzenden Naturschutzgebiet Costanera Sur Ecological Reserve.

Ab 18.00 trafen wir uns wieder im Tortoni, um in den nächsten zwei Stunden unsere ersten Tangoversuche zu starten. Unterm Strich mehr schlecht als recht, aber witzig war es allemal!






Am 5.11. verabschiedeten wir uns schliesslich von BA, Louise und Graham. Für Anne und Anna geht die Reise weiter südwärts nach Patagonien. Ich mache Urlaub vom Urlaub und düse für die nächsten 3 Wochen in die Heimat...

Samstag, 1. November 2014

Juchu...Iguazu!

26.10.-30.10.
Wieder hieß es Rucksack schnüren und ab zum Flughafen. Dieses Mal hieß unser Ziel Puerto Iguazu mit den gigantischen Iguazu Falls. Wir flogen mit Zwischenstopp in Buenos Aires (BA). Hier schlenderten wir kurz an die Hafenmole und schauten den Fischern zu. Wir aßen dazu einen verdammt leckeren Burger. Direkt vorm Domestic Airport hat sich ein pfiffiger Geschäftsmann mit seinem Miniimbiss niedergelassen. Schon vom Flughafen sahen wir die Menschentraube... und da wir, wie viele andere auch, nicht die enormen Preise im Flughafen zahlen wollten, steuerten wir direkt die Traube an: Einfach, frisch, lecker!



Gestärkt ging es in den nächsten Flieger, mittlerweile unser 12ter Flug, nach Iguazu. Mario holte uns vom Airport ab. Er ist in den nächsten Tagen unser Guide, Chauffeur und "Mädchen für alles". Die Cabanas Maria Belen sollten sich als unsere beste Unterkunft bis anhin herausstellen. Wir hatten einen eigenen Bungalow, mit allem drum und dran ... endlich mal wieder selbst kochen. Die Anlage war idyllisch und exotisch und den Pool lernten wir sowohl in der Nacht als auch bei über 35°C tagsüber zu schätzen. Nachdem wir die halbe Nacht durchzauberten bei einheimischem Bier und guter Musik, dank Annes Travel-Bose-Box, ging es mit leichtem Hangover am nächsten Morgen zu den Falls auf argentinischer Seite. 







Die Iguazú-Wasserfälle (spanisch: Cataratas del Iguazú, portugiesisch: Cataratas do Iguaçu) sind Wasserfälle im Regenwald an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien im Länderdreieck Argentinien, Brasilien und Paraguay. Neben den Victoriafällen gehören sie zu den spektakulärsten Wasserfällen der Erde. Die größte Sehenswürdigkeit sind die Wasserfälle selbst. Über 200 Fälle stürzen in die Tiefe. Man kann die Wasserfälle von Brasilien und Argentinien aus betrachten.

Die schönsten Eindrücke gewinnt man auf der argentinischen Seite. Gut ausgebaute Wege führen zu den unterschiedlichen Wasserfällen und man gelangt sehr nahe an die Fälle heran. Es gibt 3 verschiedene Wege, die durch den Nationalpark führen. Auf dem oberen Weg hat man einen schönen Blick auf die Wasserfälle von oben. Beim unteren kommt man sehr nahe an die Fälle heran und kann auch etwas nass werden. Der dritte Weg führt zum Highlight der Wasserfälle, dem Teufelsschlund.

Am zweiten Tag ging es schon um 8.00 los. Zuerst schauten wir uns Fälle auf der brasilianischen Seite an. Von hier aus hat man einen schönen Gesamtüberblick. Weiterhin gibt es eine Plattform am Fuße von einem der größten Fälle, auf der sich alle Touris tummeln, um so nah wie möglich an das Wasserspektakel heranzukommen. Logo, so auch wir. Wir badeten in der Gischt und schossen gefühlt tausend Bilder. Witzig war auch, dass unsere Haare zu allen Richtungen abstanden, was wohl durch eine gewisse statische Aufladung der Luft hervorgerufen wird. Jepp, wir standen unter Strom!

Und schon ging es wieder weiter, als nächstes stand ein Vogelpark auf dem Programm. Hier gab es hautnah viele Exoten zu sehen: Vor allem das Papageienhaus beeindruckte uns. Hunderte verschiedene Papageien u.a. auch verschiedenste Aras umflogen und verzauberten uns.

Dann ging es ins 3. Land an diesem Tag - Paraguay. Zuerst lotste uns Mario zu einer Einkaufsstraße. Hier sollten vor allem die Elektrogeräte günstig sein. Anne schaute nach einer Kamera, da ihre unser Cotopaxi-Abenteuer nocht überlebt hat. Allerdings waren die Preise mehr als überteuert und auch sonst gab es nur Ramsch. Schnell weg! Und auf gings zum Itaipu-Staudamm, das zweitgrößte Kraftwerk der Welt. Ca. 80% der Stromversorgung von Paraguay und 20% von Brasilien werden hier erzeugt. Es gab vorab einen 30-minütigen Film in Spanisch. Dani und ich nutzten die Zeit für ein Short Napping...und anschließend ging es mit dem Bus erst zur Staumauer und dann zum Stausee.
 

Am nächsten Tag sollte es dann eigentlich wieder zurück nach BA gehen. Unser Flieger wurde aber aufgrund eines Sturms gecancelt, so dass wir einen weiteren Tag in unserem kleinen Paradies verbringen durften. Den nutzen wir zum Entspannen am Pool ... Was sollten wir auch bei 17°C und Sturm in BA... ;o)

Steaks und Salsa in Salta

24.10.-26.10.
Von Atacama in Chile ging es mit dem Bus quer durchs Gemüse und über die Anden in Richtung Argentinien. Nach 10h Fahrzeit mit nur einer Pause und ausschließlich Süßkram, das unser Überleben sicherte, erreichten wir Salta. Salta steuerten wir an, um die Landesgrenze zu passieren und um anschließend einen günstigen Inlandsflug nach Buenos Aires zu nehmen.
 

All zu viele Erwartungen hatten wir nicht an die Stadt. Umso überraschter waren wir von der entspannten Atmosphäre. Obwohl es die 8-größte Stadt in Argentinien ist mit knapp 500.000 Einwohnern, ticken die Uhren hier langsamer...
Salta liegt im Valle de Lerma an den Ausläufern der Anden auf ca. 1200m Höhe im Nordwesten Argentiniens.
Unser Hostel war unweit vom Zentrum entfernt. Gleich in der Nachbarschaft befanden sich nette Lokale, die wir nach unser Ankunft umgehend stürmten...um uns sofort ein ordentliches Steak einzuverleiben...gespickt mit zwei Runden regionalem Salta-Bier...Jepp, wir fühlten uns wohl!

Den nächsten Tag vertrödelten wir im Hostel und Städtchen. Unsere Unterkunft war wieder ein Highlight, idyllisch angelegt, super nettes Personal, was unsere Grundentspannung weiter förderte. Am Abend ging es wieder ins gleiche Lokal "Teuco" wie am Vorabend, denn die Steaks überzeugten. Ich glaube, wir überzeugten auch, denn dieses Mal waren die Steaks tellergroß und der Tisch brach fast unter der Speisenflut zusammen...Hatten wir das alles bestellt? Ich glaube nicht ;o)

Leider ging am nächsten Morgen wieder unser Flieger, sicher hätten wir noch ein paar Tage länger bleiben können.

Auf geht´s zu den Iguazu Falls!


Samstag, 25. Oktober 2014

Oase San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama befindet sich auf 2500m Höhe am nördlichen Rand des Salar de Atacama mit ca. 2000 Einwohnern (Ayllus).
Die Atacamawüste ist eine der trockensten und einsamsten Landschaften der Erde. Über eine Fläche von 23500 km² gibt es lediglich 5500 Einwohner in zahlreichen kleinen Siedlungen. San Pedro ist die Größte und Anlaufpunkt von jährlich 50000 Wüstentouristen.

Und wir gehören dazu! ;o)

21.-24.10.

Nach den eisigen Nachttemperaturen in Uyuni freuten wir uns auf durchgehend warme bis heiße Tage. Den ersten Tag nutzen wir zur Orientierung und klärten den nächsten Bustransfer nach Argentinien, sowie die nächsten Unterkünfte. Am Folgetag schlossen wir uns einer Tour an, die uns zuerst ins Death Valley führte, einem Canyon bestehend aus riesigen Lehmfelsen. Dann ging es, mit Kopflampen bewaffnet, in eine Höhle (Cueva de sal). Zum Teil mussten wir auf allen Vieren krabbeln, um den immer enger werdenden Spalt zu passieren. Nicht´s für schwache Nerven. Der ein oder andere musste umdrehen... Zum Schluss wurden wir mit einer traumschönen Aussicht über das Moon Valley belohnt. Hier verbrachten wir dann auch den Sonnenuntergang auf dem Grat einer riesigen Düne. Die Sonne färbte das Valle de la Luna sowie Andenausläufer und Vulkane im Hintergrund in intensive Rottöne. Traumhaft! Im Anschluss knurrte der Magen und wir kehrten im gleichen Restaurant "Tierra" wie am Vorabend ein, mit ausgezeichneter Küche.

Am nächsten Tag stand zuerst Sandboarding auf dem Programm. Via Minivan, bepackt mit Boarden und 15 Adrenalinjunkies ging es tiefer ins Death Valley hinein zu einer riesigen Sanddüne. Unsere Guides gaben uns am Fuß der Düne erste Instruktionen, bevor wir bei über 30°C unser Board schulterten und in Snowboard-Schuhen die Düne hochstapften. Oben angelangt brauchte wohl jeder von uns 5min Regenerationszeit, um einiger Maßen wieder Luft zubekommen. Gleichzeitig schnellte der Puls nach oben, getrieben durch die coole Abfahrt, die nun vor uns lag. Zuerst schwangen sich die Snowboard-Affinen die Piste hinunter...bis unsere Angst überwunden war und wir schließlich auch unseren ersten Versuch starteten. Das erste Mal verbrachte ich mehr auf dem Hintern als fahrend. Aber der Sand war weich und so ging es beim zweiten Mal schon wesentlich standfester die Düne hinab. 2h lang hieß es nun Abfahrt und wieder hinauf stapfen... sehr genial! Der anschließende Pisco Sour im Sonnenuntergang war mehr als verdient und der Ausblick wieder atemberaubend!

Danach sprangen wir kurz unter die Dusche und weiter ging´s zum Sternegucken. Das Salar ist einer der Top Spots weltweit für die Beobachtung des Weltalls. Das hat auch die Wissenschaft festgestellt, denn 2013 wurde hier das ALMA-Observatory fertiggestellt: "The Atacama Large Millimeter Array (ALMA), an international partnership of Europe, North America and East Asia in cooperation with the Republic of Chile, is the largest astronomical project in existence. ALMA is a single telescope of revolutionary design, composed initially of 66 high precision antennas located on the Chajnantor plateau, 5000 meters altitude in northern Chile." - Leider ist dieses für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. So entschieden wir uns für eine Mini-Kopie.
Steve aus Belgien hat sich in San Pedro niedergelassen, um hier sowohl die Sterne als auch Meteoriten zu studieren. Er hat ein kleines Museum eingerichtet, das verschiedenste Meteoriten zeigt, die er im Salar aufgespürt hat. Er erklärte uns die Identifizierung, unterschiedlichen Zusammensetzungen und Eigenarten von Meteoriten. Überall auf der Welt fallen täglich Meteoriten. Aber im Salar kann man sie am besten aufspüren, da man hier weite Ebenen ohne Wasser und Grün hat. Meteoriten sind magnetisch aufgrund der enthaltenen Eisenverbindungen. Kein Erdengestein zeigt deren Komposition. Die meisten sind im inneren Rotbraun (Eisen) und sind schwarz ummantelt (durch den Eintritt in Erdatmosphäre).
Im Anschluss ging es hinaus in die sternenklare Nacht, wo Steve bereits einige Teleskope präpariert hatte. Nach einer kurzen Einweisung konnten wir einen ersten Blick auf den Mars werfen. Dieser war gerade noch am Horizont zu entdecken. Im Anschluss erspähten wir andere Galaxien, Sternen-Cluster, Sterne in unterschiedlichsten Entwicklungsstadien (blau, weiß, gelb, rot) bis hin zu Schwarzen Löchern.
Wir wärmten uns zwischendurch an heißem Tee und verbrachten so die halbe Nacht draußen, fasziniert vom All und dessen Geheimnisse. Jeder von uns sah mehrere Sternschnuppen, selbst auf dem abschließenden Gruppenfoto verewigten wir aus Zufall eine. 


Halb erfroren aber dennoch glücklich ging es in die Falle, denn nur wenige Stunden später startete unser nächster Bus, der uns in 10 Stunden nach Argentinien brachte. Unser erster Stop ist Salta, eine Backpacker-freundliche kleine Stadt im Nordwesten Argentiniens. Nach der langen Busfahrt, in der wir die Anden überquerten, gönnten wir uns gestern abend das erste Steak...YES! Ein Genuss nach den letzen Wochen mit hauptsächlich Reis, Kartoffeln und Hühnchen...

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Von Uyuni über Salz- und Sandwüste, über Meteoritenfelder, an Vulkanen und Lagunen vorbei nach San Pedro de Atacama in Chile

19.10.-21.10.:
Was haben wir heute eigentlich für einen Wochentag?... Ach ja: es ist Mittwoch, der 22.10. und ich sitze gerade in der Morgensonne unseres Hostels in San Pedro de Atacama. Alles schläft noch und ich genieße die Ruhe vor dem nächsten aufregenden Sturm. Der Sand und das Salz der letzten Tage sind abgewaschen, ich bin endlich mal wieder ausgeschlafen und ich schaue zurück auf die letzten Tage. Was soll ich sagen: Es war der Hammer! Kann es noch beeindruckender werden auf dieser Reise? Ein Highlight jagt das andere auf unserer Tour und ich bin immer wieder total geplättet, was sich die Natur Neues für uns ausgedacht hat!

Mittlerweile sind wir einen Monat unterwegs und es fühlt sich bereits an wie ein halbes Jahr, gefüllt mit Abenteuern, die für ein ganzes Leben langen sollten. Und es geht weiter! Juchu!
Bin ich reisemüde? ... Nö! Einzig unser Reisetempo macht mir zeitweilig Sorgen und sorgt ab und an für Kabbeleien, deren Klärung dann schon mal zu kurz kommt. Sie werden dann mit in den Rucksack geschnürt, zum Teil geraten sie wieder in Vergessenheit oder werden an seltenen ruhigen Tagen wie heute nochmals aufs Tapet gebracht...

Nachdem wir eine Nacht in Uyuni verbrachten im Hostal Oro Blanco (sehr zu empfehlen, super hilfsbereite Inhaber und grandioses Frühstück), startete unsere Tour um 10.30. Zuvor haben wir uns mit je 4l Wasser und Klopapier ausgestattet, waren die rar oder extrem teuer hier im Nirwana. 

Und los geht´s:
Louise, unser Guide, manövrierte uns - 3 Mädels, John aus UK, Wilma & Paul aus Holland - zuerst zum Cementerio de Trenes, einem Zugfriedhof außerhalb von Uyuni. Die Zugstrecke samt Zügen wurde einst für den Transport von Edelmetallen errichtet als Kooperationsprojekt zwischen Bolivien und Chile. Die Rohstoffe sollten zum Export zur chilenischen Küste transportiert werden. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen den bolivianischen und chilenischen Regierungen kam das Projekt zum Erliegen. Der Friedhof zeigt die Skelette der übergebliebenen und vor Langfingern geschützten Loks und Güterwagons sowie die Gleise, die am Horizont verschwinden.

Blöderweise kann ich immer noch keine Bilder laden... :(
 

Dann ging es unmittelbar weiter in den Salar de Uyuni, einem 11000 km² großen Salzsee, dem größten der Welt. Entstanden ist der Salar durch eine Vulkanexplosion vor ca. 10000 Jahren, in dessen Folge der einstige Paläosee Tauca "verdampfte". Diese riesige Fläche ist in der Regenzeit von Dezember bis März mit einigen cm bis m Regenwasser gefüllt. Die Höhensonne sorgt dann wieder schnell dafür, dass das Wasser verdunstet, die minimale Salzkonzentration des Regenwassers bleibt übrig, was dazu führt, dass sich die Fläche stetig, wenn auch gering, vergrößert.
Das Salz wird zum Teil abgebaut und für den Häuserbau und zum Essen herangezogen. Der Salzbedarf von Bolivien und Chile wird hiermit gedeckt. Der Export ist bis anhin nicht profitabel. Weiterhin ist Lithium enthalten. Im Jahr 2008 startete ein Projekt zur Gewinnung vom raren Lithium. Bis heute konnte aber nur eine Reinheit von 95% erreicht werden, was noch nicht ausreicht für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien...

Wir peitschten mit unserem Jeep den ganzen Tag quer über die Salzebene, hielten für Fotos und Erklärungen inne und Louise meißelte für uns als "Mitnehmsel" einige Salzkristalle aus einem Salzloch. Unter der ca. 40cm dicken Salzschicht ist noch ein See aus gesättigtem Salzwasser, der durch den Regen und durch Quellen gespeist wird. Die Salzschicht ist aber stark genug, dass selbst Busse und LKW die Salzpfanne passieren können.
Nachdem wir uns ausgetobt hatten, ging es weiter durch den Salar in Richtung Incawasi, einer Kakteeninsel inmitten des Salzsees. Die Kakteen wachsen pro Jahr 1cm und sind zum Teil bis zu 10m hoch, sie sind also bis zu 1000 Jahre alt.
Wir erklommen die Isla und bestaunten die Aussicht ins Salar mit den angrenzenden Vulkanen und Bergen. In der Ferne sahen wir die nächsten Jeeps heranpreschen und dann ging es auch schon weiter zu unserer Unterkunft, nochmals 1,5h über die niemals zu enden scheinende Salzebene.

Unser Salzhotel war sehr komfortabel. Wir hatten etwas Sorge, da wir viele gruselige Stories hörten, aber die erwies sich als unbegründet. Wir bekamen ein schnuckliges 3er-Zimmer, das mit Liebe zum Detail eingerichtet wurde.
Wir duschten kalt...brrrr....und danach aßen wir gemeinsam mit einer anderen Gruppe zu Abend im ebenso netten und warmen Restaurant, was bedeutend ist, denn die Temperaturen fallen gern unter 0 Grad in der Nacht.
Am nächsten Morgen ging es durch das Salar Chiguana und am Vulkan Ollague vorbei in Richtung Lagunen. Im Umfeld des Vulkans schlug ein Meteorit ein, der die Lavaschicht sprengte und eine riesige zerklüftete Fläche hinterliess. Diese Fläche wird auch The Rock Army genannt. Weiter ging es zu den Lagunen, die aufgrund von vulkanischer Aktivität oder aufgrund von Algen verschiedenste Farben hatten. Flamingos säumten die Ufer. Wir passierten steinige Schluchten, trafen auf Lamas, Alpakas und Wildlamas.
Unsere Route führte weiter zum Arbol de piedra, dem steinernen Baum im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaro...bishin zur Laguna Colorada, deren rote Färbung durch Algen und einen hohen Mineralstoffgehalt hervorgerufen wird. Sie ist Heimat von 3 verschiedenen Flamingoarten: Chileflamingo, Gelbfuss- oder Andenflamingo und Kurzschnabelflamingo. 

Hier servierte uns Louise ein Picknick mit Blick auf den See.
Im Anschluss fuhren wir noch 2h bis zu unserer Unterkunft, die dieses Mal sehr spartanisch ausfiel. Wir wurden zu sechst in ein Zimmer verfrachtet und waren froh um die Schlafsäcke, Hot Water Bottles, Ohrenstöpsel und Schlafmasken, die uns die Nacht erträglich machten.
Diese war schnell vorbei, denn um 4 Uhr schellte der Wecker, um möglichst früh aufzubrechen. Wir passierten mit 5000m den höchsten Punkt unserer Route, spazierten über Felder mit vulkanischen Schlammlöchern und Geysiren umnebelt von schwefligem Rauch.

Um 7.00 kehrten wir bei den Aguas Termales ein. Das Bad im 40°C heißen Wasser ließ die harte Nacht und den bitterkalten Morgen schnell vergessen.
Abschließend ging es dann noch zur Laguna Verde und Laguna Blanco, bevor wir Louise und Bolivien adé sagten und in den Bus nach Chile sprangen.

Samstag, 18. Oktober 2014

Copacabana & La Paz


15.10.-17.10. Copacabana und La Paz
Um 14.30 ging unser Bus von Puno nach Copacabana. Um ca. 17.00 passierten wir die Grenze nach Bolivien und dann war es nur noch ein Katzensprung nach Copacabana. Die Sonne ging gerade unter über dem Titicacasee, als wir einfuhren und via Taxi ging es dann noch 1,5km hinaus in Grüne zu unter Unterkunft: Ecolodge Copacabana, die nur mit lokalen Naturmaterialen errichtet wurde. Das Areal und unser Zimmer war traumschön, vor allem nach der sehr spartanischen Nacht bei den Uros schätzen wir den Luxus um so mehr!
Wir schliefen einmal um die Uhr und am nächsten Morgen machten wir geteiltes Programm. Anne startete bereits 7:30 zur Sonneninsel und Dani und ich gingen es langsam an mit einem ausgiebigen Frühstück und Tagebuchschreiberei. Dann mussten noch Hotels und Busse sowie Touren gebucht und bestätigt werden...und schwups, da war der Vormittag rum...
Wir schlenderten dann noch ins Städtchen, um am Hafen Mittag zu essen und dem bunten Treiben zuzusehen. Daraufhin stand etwas Shoppen auf dem Programm, von Sonnenhut über Zahnpasta bis hin zu Obst und Knabberei. Anne stieß dann im Mercado noch zu uns und gemeinsam ging es dann wieder Richtung Casa. Den Sonnenuntergang verbrachten wir direkt am Strand vor unserer Unterkunft und dann ging es wieder früh in die Falle, denn am nächsten Morgen startete wieder der nächste Bus...es ging nach La Paz, dem höchstgelegensten Regierungssitz der Erde.

Die Fahrt an der Küste entlang war super schön. In der Ferne konnten wir die schneebedeckten Andengipfel sehen. Auch mussten wir via Fähre über den See, wobei der Bus separat verschifft wurde und wir parallel in einem kleineren Boot übersetzten. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Randgebiete von La Paz, eine ernüchternde Dauerbaustelle. Eine halbe Stunde fuhren wir durch diese Szenerie, die irgendwie an eine Situation nach dem Krieg erinnerte, nachdem alles zerstört wurde und nun wiedererrichtet werden muss. Etwas deprimiert vom Ersteindruck ging es dann abwärts ins riesige Tal in Richtung Zentrum.
Alle Hänge, jeder Millimeter schien bebaut zu sein ...soweit das Auge reichte. Der Verkehr drängte sich hupend in Richtung Talsole. Von allen Seiten strömten Fahrzeuge zusammen und unser Bus kämpfte sich durch den Verkehr. Einzig schön waren die Andenspitzen am Horizont. Wir kamen ziemlich entnervt am Busterminal an, dann ging es noch via Taxi weiter zu unserer Agentur, bei der wir den Nachtbus für den Abend abgemacht hatten. Endlich hatten wir unser Ziel erreichten und verstauten unser Großgepäck dort, um uns im Anschluss auf die Suche nach den Highlights dieses "Molochs" zu machen. Im Vergleich zu Quito, Lima und Cusco hat La Paz leider nicht viel zu bieten. Einzig die Seilbahnen (Schweizer Fabrikate ;o) gewährten uns einen schönen Überblick über die Stadt und die angrenzenden Gebirgszüge und brachten uns hinauf auf die Berge und aus der Dauerbeschallung des Zentrums.

Wir waren froh, am Abend wieder aufbrechen zu können. Der Nachtbus nach Uyuni startete um 21.00. Zuvor gönnten wir uns noch eine Runde Bier - natürlich nur, um besser schlafen zu können ;o) - und los ging´s!
Das mit dem besser schlafen hat natürlich nicht funktioniert. Der Bus heizte die knapp 600km in 11h. Zeitweise dachten wir, dass er umkippen würde. Rucksäcke und Schuhe fielen aus den Ablagen. In den Schlafschaukeln sollte es sich anders anfühlen. Aber gut, Augen zu und durch!
Als der Morgen anbrach, konnten wir die ersten Eindrücke der wüstenartigen Hochebene sammeln. Rostrote Weiten ...vereinzelt standen Lamas am Straßenrand. Ab und an passierten wir kleine Siedlungen...unglaublich, dass hier Menschen leben! Dennoch beeindruckte mich die Weite, Ruhe und Schönheit der Natur hier. Der volle Kontrast zu La Paz... der aufregende Tage verspricht.

Morgen startet unsere 3-tägige Jeepsafari ins Salar de Uyuni, der mit 10.000km² größten Salzpfanne der Erde! Juchu....!

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Im Land der Meerschweinchen, Uros & Schilfinseln auf 4000m

Am Morgen des 13.10. ging es dann mit dem Flieger zum Titicacasee, dem höchstgelegensten See der Erde. Der Titicacasee (spanisch: Lago Titicaca; Quechua: Titiqaqa qucha) ist mit einer Fläche von 8288 Quadratkilometern der zweitgrößte See Südamerikas. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden. Der westliche Teil mit ca. 5000 km² des Sees gehört zu Peru, der östliche Teil mit ca. 3500 km² zu Bolivien. Gemessen an seiner Fläche ist er der achtzehntgrößte natürliche See der Welt; seine Fläche ist etwa 15,5 mal so groß wie die des Bodensees.
Die Herkunft des Namens Titicaca, ursprünglich eine Bezeichnung für die Sonneninsel, soll auf zwei Aymara-Wörtern beruhen: titi heißt „Große Katze“ oder „Puma“ und kaka heißt „grau“. Der Legende nach ist der erste Inka, Manco Cápac, über einen Felsen auf der Sonneninsel („Titi-Karka“ oder „Puma-Felsen“; „karka“ = Stein, Felsen) auf die Erde gestiegen. Dieser Felsen hat die Form des Kopfes einer Wildkatze. Naja ...mit viel Fantasie ;o)

Einmailg ist das Volk der Uros und ihre Lebensweise, auf Schilfinseln auf dem See zu leben. Es gibt 87 Schilfinseln, die von ca. 2000 Uros bevölkert werden.
Bevor es zu den Uros ging, mussten wir noch eine traditionelle Speise verdrücken: Meerschweinchen! In einem kleinen Restaurant in Puno bestellten wir 2 Variationen: einmal aus dem Ofen und einmal kross frittiert. Die kleinen Tiere werden zwar ausgenommen, aber samt Kopf, Ohren und Schwanz zubereitet, so dass der Anblick des Menüs schon sehr schmerzte. Nun gut, wir essen schließlich auch unsere Nutztiere ...keine Zeit für Doppelmoral, wir hatten Hunger! Nur allzuviel dran war hier natürlich nicht und so richtig schmecken wollte es uns auch nicht, was wohl auch an den eingefallenen Augen lag, die uns von den Tellern anstarrten. Bei meinem waren sogar noch die Barthaare zu sehen... brrr. Wir waren uns danach einig: "Meerschweinchen sind zum Kuscheln da!"

Wir buchten eine Tour, die uns am Folgetag mit dem Boot zu 2 Schilfinseln brachte. Auf einer wurde uns die Bauweise der Inseln beschrieben. Erdblöcke mit Schilfwurzeln werden zusammengebunden zu einer Art Floss, das dann mit zig Lagen Schilf bedeckt wird. Die Wurzelballen wachsen dann zusammen und dienen als Inselbasis. Das Schilf wird alle 2-3 Wochen oben neu aufgelegt. Auf dem Schilfdach werden dann einfache Schilfhäuser errichtet.
Zudem kleideten wir uns in der traditionellen Tracht - bunte weite Röcke und Westen und eine Art "Bommelschmuck", der den Stand der Frau verriet. Farbige Bommeln stehen für Singles, schwarze für verheiratet ...dann ist der bunte Spaß vorbei ;o)
Auf der zweiten Insel verbrachten wir den Nachmittag und die Nacht und gingen mit dem Inselpräsidenten fischen. Das Fischen bestand im Wesentlichen aus dem Netzauswerfen am Nachmittag und dem Einholen in aller Herrgottsfrüh am nächsten Morge ...gähhnn! Stolz präsentierte uns El Presidente seinen Fang ;o)

Der Nachmittag war sonnig und als alle Touris durch waren, waren wir die einzigen Gäste. Wir lagen auf der Insel im Schilf quer und genossen die Höhensonne und verquatschten den ganzen Tag. Schon komisch...so ganz ohne W-Lan, Strom, fließend Wasser... Der Sonnenuntergang samt anschließendem Sternhimmel war traumschön.
Die Nacht im sehr spartanischen Domizil war verdammt kalt und die steifen Decken ließen kaum Bewegungsfreiheit. Uns wurde erst jetzt richtig bewusst, wie hart das Leben hier draußen auf dem See ist, ständige Kälte und Feuchtigkeit. Die Ernährung ist auch sehr einseitig, was kombiniert mit süßen Industrieprodukten zu deutlichem Übergewicht aller Uros führt.
Wir waren dann sehr froh, als unser Boot am Morgen wieder in Richtung Zivilisation startete.

Heute nachmittag geht es weiter nach Bolivien - 2 Tage Copacabana stehen an, auf die wir uns schon sehr freuen ...

Entspannen und Kochen in der Metropole Lima

3 volle Tage verbrauchten wir in Lima: 09.10.-13.10.
Wir kamen nachts in unserem Hostel nach einer total verrückten Taxifahrt an, unser Taxiopi brachte uns in einem mindestens genauso alten Fahrzeug zumindest schon mal zur richtigen Straße... gemeinsam klärten wir den richtigen Weg und waren dann 1Uhr nachts auf unserem Zimmer. Dani stieß dann noch 6Uhr morgens zu uns. Sie wird die nächsten 3,5 Wochen mit uns reisen.
Unser Hostel liegt in Miraflores. Miraflores umfasst 9,62 km² und liegt auf durchschnittlich 79 Metern Meereshöhe. Es ist einer von insgesamt 43 Stadtbezirken von Lima (mit 8 Mio Einwohnern).
Miraflores grenzt im Norden an San Isidro, im Nordosten an Surquillo, im Südosten an Santiago de Surco und im Süden an Barranco. Im Westen liegt die Küste zum Pazifik. In Miraflores herrscht ein gemäßigtes, maritimes Klima. Wir hatten 3 Tage Bombenwetter bei ca. 18-20 Grad und Sonnenschein.

Den ersten Tag ließen wir entspannt angehen. Wir schlenderten durch die Stadt zum Strand und an der Pazifikküste entlang und saßen ewig lang in der Sonne und genossen ihren Untergang. Am Abend kehrten wir noch in einer Pizzeria ein, wo wir mit 2 Runde Pisco Sour auf die nächsten Urlaubstage anstießen.

Am nächsten Morgen starteten wir mit Fahrrädern in Richtung Küste und zum angrenzenden Stadtteil Barranco. Nach den ersten 100 Metern fingen allerdings die Bikes schon an zu streiken, so dass wir erst einmal einen Reparaturposten ansteuern mussten. Der nette Peruaner zog an allen Bikes sämtliche Schrauben fest...sicher hätte irgendwer sonst noch ein Rad verloren...
Weiter ging unsere Tour an der Küste entlang bis zur Altstadt von Barranco. Hier schulterten wir die Bikes und es ging ca. 100 Stufen abwärts zum Strand. Ausgehungert kehrten wir in Restaurant La Rustica ein, wo wir ausgiebig mit Ozeanblick speisten. Langsam wurde es draußen dämmrig und wir mussten auf direktem Weg zurück...es kam, wie es kommen musste: Anne verlor eine Pedale, die sich nicht mehr montieren ließ. Also hieß es mit einer Pedale weiter strampeln, was urkomisch aussah und sie richtig forderte. Nach eineinhalb anstrengenden Stunden kehrten wir dann wieder ein. Der Tag war schön, auch wenn die Bikes Schrott waren. Wermutstropfen allerdings war, dass wir tatsächlich für diese Krücken zahlen mussten. Da half auch kein ewiges Diskutieren... was den Gesamteindruck vom Hostel deutlich eintrübte.

Am nächsten Tag gab es eine Kochschule im Hostel. Wir gingen gemeinsam auf dem Mercado einkaufen, um dann im Anschluss unsere Speisen selbst zuzubereiten. Es gab als Vorspeise zwei verschiedene Soßen auf heimischen Kräutern basierend, angemacht an Kartoffeln und Ei. Aus Hauptgericht wurden Rinderfilet mit Paprika und weiterem Gemüse flambiert und auf einem Reisbett angerichtet. Vor allem das Flambieren war spektakulär und sorgte neben reichlich Bier für Stimmung. Anschließend sollte es noch Ceviche geben, die wir uns für die Nacht kühl stellten, da wir pappsatt waren.
Zudem wollten wir noch zum Magic Water Circuit im Parque de la Reserva. Vorab ging es noch mit dem Taxi quer durch die Altstadt ,die auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes steht.
Das Wasserspiel war sehr beeindruckend. Zig Wasserfontänen wurden mit Lasern angestrahlt und diverse peruanische Szenarien wurden auf die Wasserwände projiziert. Genial und ein schöner Abschluss in Lima!

Donnerstag, 9. Oktober 2014

3 Tage Küstenleben

Unseren ersten Tag nutzen wir zum Ankommen und Ausspannen. Puerto Lopez ist ein verschlafener Küstenort, der vorwiegend von der Walsaison lebt. Von Juli bis September treibt die kalte Meeresströmung die Wale nach Ecuador, wo sie ihre Jungen gebären. Wir waren etwas hinter der Saison, dennoch wollten wir unser Glück versuchen und starteten am nächsten Morgen einen Turn auf dem Meer. Inbegriffen war der Besuch der Isla de la Plata, die auch "Klein-Galapagos" genannt wird. Eine Stunde sprangen wir Speedboot-artig über die Wellen, ein riesiger Spaß! 

Auf der Insel erklärte uns ein Guide die Pflanzen- und Tierwelt. Aktuell schaut die Insel leider etwas grau aus, da Trockensaison ist. Die Insel wird deshalb auch Silberinsel genannt. Von Dezember bis Mai verwandelt sie sich in ein tropisches Blütenmeer...schade. Dafür konnten wir aber die Vögel besser beobachten. Der Blaufußtölpel hat es uns besonders angetan. Er sieht aus wie eine Mischung aus einer Möve mit hellblauen Füßen und einem Pinguin. Vor allem läuft er wie ein Pinguin tollpatschig über die Insel. Er ist gleichzeitig ein super Schwimmer & Fischjäger. Wir haben beobachtet, wie die Männchen um die Weibchen werben. Sie tanzen förmlich und bieten ihre Füße dar. Je größer, intensivblauer und geaderter ihre Füße sind, desto größer ist die Chance auf Erfolg. Mit ihren Füßen brühten sie später die Eier aus...coole Arbeitsteilung.
Weiterhin haben wir Fregattenvögel (Fragatas) beobachtet. Sie hatten gerade Junge. Sie werden auch Piraten des Ozeans genannt, da sie selbst nicht fischen können und somit ihr Futter anderen Vögeln oder auch den Fischern stehlen.
Wieder auf dem Boot besuchten uns zwei Meeresschildkröten angelockt durch Wassermelone, die sie ganz aufgeregt verspeisten. Wir fuhren noch etwas an der Insel entlang und machten dann in einer kleinen Bucht fest. Von hier aus sprangen wir ins Wasser, um uns die Unterwasserwelt anzusehen. In diesem Moment kam auch die Sonne raus und eröffnete uns den Blick auf eine bunte Fischvielfalt.
Wieder trockengelegt ging es dann zurück noch Puerto Lopez, aber nicht ohne nochmals den Versuch zu starten, Wale zu sehen. Leider waren wir hinter der Saison, dennoch hofften wir einen Blick erhaschen zu können. 

Jedes Jahr ab Mitte Mai werden mit großer Spannung hunderte von Buckelwalen von den Einheimischen und Touristen an der ecuadorianischen Küste erwartet. Die Wale erreichen diese nach einer Wanderung von 7000km quer durchs südpolare Meer. Ihr Bestand wird weltweit auf ca. 7000 Tiere geschätzt und ist extrem gefährdet. Hier in Ecuador paaren sie sich und bringen ihre Jungtiere zur Welt. Nach 5-8 Jahren sind die Meeressäuger geschlechtsreif und bringen alle 2-3 Jahre ein Junges zur Welt. Diese sind nach ihrer Geburt bereits 4m lang und wiegen ca. 1 Tonne. In den nächsten 5 Monaten bekommt das Junge täglich 40l der fettreichen Muttermilch und wächst dabei auf die doppelte Länge an und verfünffacht sein Gewicht. Buckelwale werden ca. 40 Jahre alt und durchschnittlich 30 Tonnen schwer.

Unser Kapitän hatte hier echt den Dreh raus, denn 25 Minuten später jagte er einer Spur hinterher und schließlich tauchten 2 ausgewachsene Exemplare neben unserem Boot auf. Ein Stöhnen ging durch die Reihen und alle waren wie elektrisiert. 3 Mal konnten wir ihren Rückenbogen sehen, bevor sie wieder abtauchten. 40 Minuten können sie ohne Luft auskommen. Werden wir sie nochmals sehen können? Und plötzlich tauchten sie wieder neben uns auf, als ob unser Kapitän ihre Route kannte. Nun waren wir vorbereitet und das ein oder andere Foto der Rückenflosse war im Kasten.
Nach einer Weile drehten wir ab und unser Kapitän auf. Wir flogen förmlich über die Wellen in Richtung Hafen. "Am Nachmittag sind die Wellen besonders hoch!"...das merkten wir, denn wir badeten in der Gischt und wurden gleichzeitig vom Fahrtwind wieder trockengelegt. Was für ein Spaß!
Wir saßen ganz hinten am Motor und auf einmal standen unsere Füße im Wasser. Ich dachte erst, dass es sich ansammelte von der Fahrt. Aber es wurde schnell höher und unser Co-Kapitano wurde skeptisch. Schließlich musste ich meinen Platz räumen und 2 Mann begannen, mit Plasteschüsseln Wasser zu schöpfen... zeitgleich verringerte der Kapitän die Geschwindigkeit. Naja...so mitten auf dem Pazifik...die Küste konnten wir in der Ferne schon erahnen... hmmmm. Sie schöpften 10 Minuten und ein junger Mann stieg schließlich in den Motorraum. Dort stopfte er ein Loch und kurze Zeit später war die Sorge vorüber und weiter gings mit Vollgas Richtung Hafen. 

Am nächsten Morgen ging es via Bus nach Los Frailes, einem ca. 10km entfernt gelegenen Strand. Der Bus liess uns an der Einmündung zum Nationalpark Machalilla raus. Dann sollte es noch 40min zu Fuß Richtung Strand gehen. Ein Pickup voller Kids und ein paar Erwachsenen auf der Ladefläche überholte uns... Sie waren quietschfröhlich und winkten uns zu ...wir zurück und schließlich luden sie auf und wir fuhren gemeinsam über die holprige Straße zum Strand. Wir wurden mit Fragen überhäuft... wer wir sind, wo wir herkämen, wie alt wir sind, was wir hier machen, welchen Beruf wir ausüben, ob wir auch Kinder hätten. Supersüß und superwitzig!
Am Strand angelangt trennten wir uns wieder und wir hockten uns zu unserem befreundeten Pärchen aus Wisconsin. Der Strand war superschön, mit feinstem weichen Sand. Obwohl bewölkt sprangen wir ins Wasser, was sich sogar noch wärmer anfühlte als außerhalb, und wir tobten in den Wellen.
Nach ca. 3h ging es wieder retour. Und wieder lud uns der Pickup auf, der uns nun sogar bis nach Puerto Lopez brachte. Fast wären wir verheiratet worden... ;o)

Am Abend stand dann wieder die Fahrt mit dem Nachtbus zurück nach Quito an. Wir ergatterten noch die letzten Tickets. Zuvor gingen wir noch Essen. Es gab Ceviche ...unglaublich lecker! Wir mussten uns gleich eine zweite Portion bestellen. Ceviche ist ein traditionelles Fischgericht aus Peru, was sich mittlerweile in ganz Südamerika durchgesetzt hat. Der Fisch oder die Scampi´s werden in einer Art Limonen-Kräuter-Brühe gekocht, was dann kalt serviert wird, meist mit frittierten Essbananen.
Gestärkt ging es dann in den Nachtbus, der uns binnen 8h zurück nach Quito brachte, wo wir um 4Uhr morgens völlig gerädert strandeten. Nach einer Katzenwäsche und einem kurzen Frühstück am Südbusbahnhof Quitumbe ging es dann wieder ins Casona de Mario.
Einen Tag lang hieß es dann Entspannen und Wäsche waschen. Das Wetter lud leider eh nicht zu Aktivitäten ein: gefühlte 10°C mit Sprühregen und Neben...brrr.

Heute ist Donnerstag, der 9.10. Gleich geht es noch auf eine Stadtführung in Quito, bevor wir dann wieder unser gesamtes Gepäck schultern und Ecuador adé sagen. Heute abend werden wir gegen 22.00 in Lima landen, wo wir die nächsten 4 Tage verbringen werden...

Montag, 6. Oktober 2014

Anne & Anja in Ecuador

29.09.: Wir kamen nachts um 2.30 Uhr in Quito an und fuhren via Taxi zum Casona de Mario, was die nächsten Tage unser Zuhause sein sollte. Unsere Herberge ist sehr familiär und wir fühlten uns auf Anhieb wohl. Am ersten Tag haben wir uns orientiert und die ersten Touren abgemacht. Dann zogen wir noch etwas durch die Stadt. Spektakulär waren wie immer die Busfahrten. In Quito springt man quasi in den noch fahrenden Bus!

Den 30.09. verbrachten wir ebenso in Quito. Wir schauten uns die Basilica del Voto Nacional an, deren Türme wir bestiegen und einen tollen Blick über die Stadt hatten. Im Turmkaffee gab es noch einen leckeren Snack, eine Art Mais-Käse-Mischung im Maisblatt serviert und logisch Cocatee!

Eigentlich sollte es dann schon wieder ins Hostel gehen, aber angetrieben vom Menschenstrom fanden wir uns am Plaza de San Francisco wieder, wo an diesem Abend der Präsident Rafael Correa auftrat und mit ihm sein Kabinett und viele weitere südamerikanische Staatsgäste zu Gast waren. Ein riesiges Spektakel und wir mittendrin! Später hockten wir auf dem Balkon unseres Tourenguides mit direktem Blick auf die Bühne und das Treiben unter uns! 

Am nächsten Morgen starteten wir sehr früh, um 5.30 klingelte der Wecker. 7.00 ging es los zum Cotopaxi. Der Cotopaxi ist mit 5897m der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Obwohl aktiv, ist er der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas. Die letzte Eruption war 1940. Normalerweise eruptiert er ca. alle 10 Jahre, was unsere Vorfreude steigerte ;o) 

Via Bus ging es 2,5h in den Süden. Je höher wir kamen, desto häufiger mussten wir aufs Klo, was zum einen an der Höhe lag und zum anderen an den Massen, die wir tranken, um vorbeugend gegen die Höhe anzukämpfen. 

Unser Bus hielt auf 4600m und wir mussten eigentlich nur läppische 200m höher zum Refugio steigen. Es tönt so einfach!... aber Höhe, Sturmböen gespickt mit Steinen und Vulkanstaub machten den Aufstieg zur größten Herausforderung unserer bisherigen Reise. Alle 10m musste wir pausieren, um entweder nach Luft zu schnappen oder Geröll auszuweichen...das ein oder andere Foto musste natürlich auch noch geschossen werden... so brauchten wir über eine Stunde für den Aufstieg. Eigentlich sollte es noch weitere 200m aufwärts gehen zum Gletscher, aber das Wetter liess dies leider nicht zu, da die Steinbrocken zum Teil gefährliche Größen annahmen. 

So spurteten wir nach kurzer Pause wieder runter. Mann ging das schnell, wir rannten förmlich, getragen durch den Sturm ... es fühlte sich an, als würde die Schwerkraft aufgehoben werden. Vom Parkplatz aus ging es dann mit dem Bike 12km taleinwärts, auch hier dem Sturm und Wetterkapriolen ausgesetzt. Kurz nachdem wir aufsattelten, fing es an zu hageln, später zu schneien. Die holprige Vulkanstraße war nichts für schwache Nerven und eine volle Blase. Nach der Hälfte liess ich mein Fahrrad wieder vom Bus schultern, den das "Bano natural" im Sturm war nicht für mich. Geschafft aber happy kehrten wir wieder in unserem Casona de Mario ein.

Auch am Morgen des 2. Oktober schellte uns der Wecker um 5.30 raus. Die nächste Tour stand an zur Laguna Quilotoa. Quilotoa ist der Name eines Vulkankessels und des darin befindlichen Kratersees. Quilotoa ist der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden. Heute liegt der höchste Punkt auf 3914m Höhe mit einem Durchmesser von 3 km. Der letzte Ausbruch fand möglicherweise im Jahr 1280 statt. Zu dieser Zeit ereignete sich ein gewaltiger Ausbruch (Stufe 6). Seitdem liegt in der Caldera ein bis zu 250m tiefer Kratersee mit durch Mineralien entstandener grüner Färbung. 

Zuvor besuchten wir noch einen einheimischen Markt, wo um Nutztiere, Obst und Gemüse gefeilscht wurde. Es war für uns z.T. schwerzu verstehen, wie die Tiere hier behandelt wurden...von artgerechtem Umgang kann hier leider keine Rede sein. 

Daran schloss sich ein Besuch einer Farm an. Die 5-köpfige Familie haust in lebensunwirklicher Umgebung auf 4qm zusammen mit ihren 30 Meerschweinchen und einer Taube. Die Meerschweinchen werden zum einen spirituell genutzt, um Körper und Seele zu reinigen...zum anderen als Alarmanlage. Sie quietschen umgehend, wenn sich jemand dem "Bau" nähert. 

Dann ging es 400 Höhenmeter abwärts zum Kratersee. Bergab erschien uns die Tour super einfach, aber der Aufstieg sollte wieder etwas beschwerlicher werden. Das Panorama des Sees war traumhaft schön, türkisfarben erstreckte er sich vor uns, die Wolken zogen zeitgleich um die Kraterspitzen. Unten im Tal war es richtig warm und am liebsten wären wir ins Wasser gesprungen. 

Zum Glück entschlossen wir uns vorher, ein Muli mit ins Tal zu nehmen, dass uns dann abwechselnd, wenn Kräfte und/oder die Luft versagten, weiter transportierte. 

Am Freitag liessen wir es locker angehen. Zuallererst hieß es erst einmal auspennen! Dann ging es zum höchsten Punkt Quitos auf 4100m via TelefériQo, einer Seilbahn made in France! Von oben konnte man fast über ganz Quito blicken. Wahnsinn, wie groß die Stadt ist und wie sie sich durch die Vulkanberge schlängelt. Im Anschluss schlenderten wir noch durch die Altstadt. 

Und wieder schellte es um 5.30 morgens am Samstag. Der Otavalomarkt nördlich von Quito stand auf dem Programm. Normalerweise braucht man für eine Tour 2,5h. Wir fuhren jeweils 4h einmal ums Gemüse, da die direkte Straße durch ein Erdbeben beschädigt wurde. Der Markt wurde in den größten Tönen von allen Seiten gelobt, was wir im Nachhinein nicht ganz nachvollziehen konnten. Es war ein typischer Touri-Markt mit vorwiegend andischer Kleidung und Schmuck. Nun gut, das ein oder andere Teil erstanden wir doch, wobei vor allem das Handeln Spaß machte. Highlight des Tages war der Sprung über den Äquator! Juchu! 

Durch den großen Umweg kamen wir erst spät in Quito an. Die Nacht sollte noch lang werden, denn wir hatten vorab noch unsere kleinen Rucksäcke geschnürt, um den Nachtbus an die Küste zu nehmen. Nach somit bereits absolvierten 8h Busfahrt standen noch weitere 7h an. Unser Bus startete um 23.00 Uhr. Blöderweise verfrachteten sie uns in den falschen, so dass aus 7h -> 12h wurden mit Umstieg mitten im Nirvana. 

So kamen wir heute morgen völlig gerädert in Puerto Lopez an. Es ist Sonntag, der 05.10.2014. Dankbar bezogen wir unsere Bungalows in der Hosteria Itapoa und nahmen zu allererst eine ausgiebige Dusche... Mal schauen, was die Küste in den nächste Tagen für uns bereit hält ;o) 

Fotos folgen...

Dienstag, 30. September 2014

Expedition Urwald




5 Tage verbrachten wir in der Urwaldlodge Posada Amazonas - Mittwoch 24.09. bis Sonntag 28.09. - die nicht idyllischer hätten sein können! 
Von Puerto Moldonado mit 32°C und gefühlter 100%iger Luftfeuchte ging es mit kleinem Gepäck in den Primärurwald via Boot auf dem Tambopata River, einem Arm des Amazonas. Unsere Lodge erreichten wir nach 1,5h Fahrt. Wir bezogen unsere wunderschönen Zimmer. Jedes Zimmer ist zum Urwald hin offen, um im direkten Kontakt mit der Natur zu sein. Abgefahren, man ist permanent von Tieren und deren Geräuschen umgeben. Auf den Zimmern gab es keinen Strom, nur Kerzenlicht erhellte nachts die Räume und Gänge der Schlafquartiere. Unsere Dusche teilten wir uns mit Geckos und kleinen Spinnen. Das Wasser war natürlich kalt, was uns aber entgegenkam bei der schwülen Hitze, oder wie Uriel (unser Guide) zu sagen pflegte: "Welcome in the green hell!" mit einem Augenzwinkern.

Von hier aus starteten wir mehrmals täglich unsere Hikes in den Dschungel, um die Tier- und Pflanzenwelt hautnah zu erleben.
Die Highlights waren:
- der Canopy Tower: eine klapprige Holz-Eisenkonstruktion, auf der wir 37m in die Höhe stiegen über die Baumwipfel hinweg! 2 mal kletterten wir in die Höhe hinauf zum Sonnenauf- und Untergang...überwätigend!
- Fischen im Tres Chimbadas Oxbow Lake. Mit Holzruten und auf lecker blutigem Hühnchenfleisch fingen wir Piranhas: Juchuu! Einige Riesenotter spielten in der Ferne im See.
- Ein Shaman erklärte uns die heilenden Kräfte und spirituellen Möglichkeiten der indigenen Pflanzen.
- Wir besuchten eine Urwaldfarm, um Früchte und Gemüse frisch zu pflücken und zu verkosten: Avocados, Papayas, Sternfrucht, Chilis, Zuckerrohr, Bananen.
- Wir beobachteten früh am Morgen zum Sonnenaufgang Papageien an einer Claylick. Sie brauchen die Mineralien, um Früchte und Samen zu verdauen. Einmal am Tag sammeln sich Scharen unterschiedlichster Papageien an diesem Hotspot.
- Auf unseren Expeditionen quer durchs Dickicht sahen wir die verschiedensten Tiere: diverse Affen, Spinnen, Frösche, Schlangen, Vögel, Otter, Armadillos, Urwaldwildschweine, Picos (schaut aus wie eine Mischung aus einer Ratte und einem Schwein), Riesenameisen... 
Auf einem Nachtwalk mit Kopflampe ausgestattet - was dazu führte, dass ständig Viehzeug auf uns landete ...brrrrr - sahen wir Nachtaffen, bunte Frösche und Oh Gott: eine dicke, handtellergroße Tarantel! 
Am Flussufer schalteten wir alle gemeinsam die Lampen aus und sahen die Hand vor Augen nicht mehr...dafür aber den sagenhaften, puren Sternenhimmel! 
Ebenso bestaunten wir die Pflanzenwelt mit Paranusbäumen, Cupuacubäumen (witzig, jetzt konnte ich die Rohstoffe, die ich z.T. verkaufe, auch mal life sehen und verkosten!), naked tree (dieser häutet sich wie eine Schlange, um sich von parasitären Pflanzen zu befreien), der Capoc ist der grüne Gigant unter den Bäumen im Urwald. Über 900 Jahre können sie alt werden. Allein im Durchmesser des Fußes könnte ein LKW parken und die Höhe war kaum erkennbar. Wir fühlten uns wie Ameisen...welche uns ab und an auch erklimmen wollten.

Am 28.09. ging es dann wieder zurück über den Tambopata zum "Office". Da wir noch genug Zeit vor dem Abflug hatten, schauten wir uns noch Puerto Maldonado an und besuchten einen kleinen Zoo mit Schlangen, Spinnen und Aras. Höhepunkt war die Boa Constrictor um unseren Hälsen ;o)

Heute ist der 30.09. Mittlerweile haben wir Peru verlassen und sind gut Quito, der Hauptstadt von Ecuador, angekommen in unserem familären Casa: Casona de Mario. Von hier aus werden wir die ersten Touren zu den Vulkanen und Nebelwäldern starten, um danach zur Küste aufzubrechen....

Mittwoch, 24. September 2014

Die verlorene Inka-Stadt

Via klapprigstem Shared taxi ging es gestern über Urubumba und Olantaytambo nach Aguas Caliente, dem Ausgangspunkt unserer Tour hoch zur heiligen Stätte. 
Um 4.30 Uhr mit Kopflampe bewaffnet starteten wir, um vor dem Sonnenaufgang und dem Touristenstrom oben zu sein. Der Aufstieg war hart... kaum zu glauben, dass die Inkas mal eben hoch und runter kraxelten, um sich im Urubamba, dem heiligen Fluss, zu reinigen. Angeblich wurden sie durch dieses tägliche Workout, körperlicher Arbeit und nur organischer Ernährung auch 120 Jahre alt... 
Keuchend oben angelangt belohnte uns der Sonnenaufgang, der den Nebel langsam vertrieb und den fast noch einsamen Blick auf die Ruinen von Macchu Piccu freigab! Es war atemberaubend schön! 




Man merkt sich ja immer die entscheidenen Ausführungen der Guides. Civi war unsere hochengagierte Führerin. Hochspannend fanden wir, dass die Inkas ihr tägliches Geschäft in einen Topf verichteten, der dann mit Asche bestäubt wurde, um anschließend in der Sonne zu trocknen: "Bester Dünger! Eben alles organisch!"



Montag, 22. September 2014

Sonntagmorgen in Peru...

Nach 21 Flugstunden haben wir es geschafft und sind nun in Cusco auf 3400m dabei... sowohl den Jetlag als auch die Höhe...mit ganz viel Coca-Tee zu besänftigen ;o)

Freitag, 19. September 2014

Los geht´s!


Unser erster Flieger startet am 20.09. um 18.35 in Frankfurt am Main und wir werden nach 2 Mal Umsteigen am Sonntag, den 21.09.gegen 9.00 in Cusco, Peru landen …
Machu Picchu wir kommen!

Auf bald!

Dienstag, 16. September 2014

Unsere Routen


Unglaublich aber wahr!… Wir machen es tatsächlich… wir sagen unseren Lieben und der Heimat: "Ade!"...Packen unsere Rücksäcke …und auf geht’s für 6 Monate von Südamerika, über Ozeanien…langsam nordwärts nach Südostasien.

 


Willkommen auf unserem Blog, unser Tagebuch, das wir ab und an füttern, als Erinnerung für uns… aber natürlich auch für euch, um euch ein wenig mitzunehmen auf unsere aufregende Reise um die Welt.

Wir werden nur ab und an die Möglichkeit haben, ein paar Zeilen zu verfassen. Gern könnt ihr euch mit dem Link rechts anmelden, dann werdet ihr immer informiert, wenn wir etwas Neues posten.

Via Email & WhatsApp sind wir erreichbar.   

Viel Spaß beim Lesen und bis bald aus der Ferne ;o)

Anne & Anja